Tag der verlorenen Socke – Teil 1

Heute, am 9. Mai, findet anlässlich des Gedenkens an die verlorenen Partner einzelner Socken der Tag der verlorenen Socke (auch: Lost Sock Memorial Day) statt.

Darf man dem eher satirischen Webportal Stupidedia glauben – welches nicht ohne Grund den Zusatz: „Enzyklopädie ohne Sinn“ trägt – geht dieser kuriose Gedenktag für die verlorenen Socken auf zwei britische Hausfrauen aus Manchester zurück. Cosy Sox und Fanny Day sollen am 9. Mai 1998 beschlossen haben, ein Zeichen gegen das Verschwinden von Socken zu setzen und riefen den Lost Socks Memorial Day ins Leben. Als Zeichen ihres Widerstands/Protests trugen Sox und Day fortan jedes Jahr am 9. Mai jeweils verschiedene Einzelsocken.
Aber klar doch…

Der Grund des Verschwindens einzelner Socken ist in den meisten Fällen rätselhaft und gehört zu den ungeklärten Mysterien dieser Welt. Manche glauben, dass eine Ursache dafür das gnadenlose Waschen und Schleudern der Socken mit vielen anderen Kleidungsstücken in einer Waschmaschine ist.

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Bei unseren Socken verhält es sich nicht anders:
Natürlich sind auch Socken Verschleißerscheinungen unterworfen. Einige verlieren ihre „Gummierung“ in den Bündchen, andere werden irgendwann löchrig. Da muss man die Todgeweihten irgendwann schließlich entsorgen – die dann meist ihren noch „gesunden“ Partner trauernd zurücklassen. Das entspricht dem Lauf der Dinge und ist nicht weiter verwunderlich. Anders hingegen verhält es sich mit dem Verschwinden von Einzelsocken, die auf dem Weg zur Reinigung in der Waschmaschine zum letzten Mal gesehen wurden…
Nun hat scheinbar auch Ferdinand, eine meiner Socken, dieses Schicksal ereilt. Seine Partnerin Fridoline wartet seit der letzten Wäsche im Sammelkorb und hofft, dass sie nicht in den Korb der verwitweten Socken umziehen muss. Leichter haben es die Mitglieder von Sockenkommunen, die als 3, 5 oder gar 10 Pärchen in unseren Haushalt einziehen. Bereits nach der ersten Wäsche leben sie in offenen Beziehungen und keiner weiß mehr, zu wem er ursprünglich gehört hatte. Wenn dann das Waschmaschinenmonster wieder eine Socke schluckt, wird nur kurz getrauert, weil sowieso jeder mit jedem in freier Liebe lebt.
Die Einzelpärchen hingegen leben in einer festen Beziehung und können ohne einander ihren Lebenszweck nicht mehr erfüllen. So wandern sie beim periodischen Ausmustern entweder gleich in den Müll oder dürfen – mit einer neuen Aufgabe als Duftsäckchen oder Putzlappen betraut – noch eine Weile ein zweckentfremdetes Leben fristen.
Doch Fridoline hat noch Hoffnung. Sie weiß, dass es immer wieder mal vorkommt, dass auf wundersame Weise Sockenpartner plötzlich wieder erscheinen. Sie scheinen allerdings stark traumatisiert zu sein und schweigen hartnäckig über ihren „Urlaub“…

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Ich habe den ziemlich vollen Korb mit gewaschenen Socken mal ausgekippt, um „Inventur“ zu machen. Kann es sein, dass in diesem Sockenhaufen irgendwo Ferdinand zu finden ist? Alle anderen Socken scheinen entweder zu einer Sockenkommune zu gehören oder ihren Partner noch an ihrer Seite – naja, immerhin im gleichen Sockenhaufen – zu haben. Vielleicht könnt ihr mal sehen, ob ihr Ferdinand erblickt?

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Ich hoffe, dass sich sonst wenigstens alle Pärchen und Kommunen wieder finden – fürs erste. Sollte sich Ferdinand nicht eindeutig identifizieren lassen – soweit er überhaupt in diesem Sockenhaufen weilt – gibt’s dann von mir noch ein Foto von Fridoline, die bereits auf dem Korb der verwitweten Socken sehnsüchtig wartet.
Aber in diesem Haushalt verschwinden ja keineswegs nur Socken…

3 Kommentare on “Tag der verlorenen Socke – Teil 1

  1. Hach – du hast so lustige Ideen und so humorvoll geschrieben. „Bereits nach der ersten Wäsche leben sie in offenen Beziehungen….“. Da musste ich laut lachen.😂 Ich bin auch für die Socke in der Mitte – dachte sie sei olivgrün.
    Danke für das tolle Schmunzelrätsel!👍

  2. Verschwinden tut öfters mal was, manchmal taucht es auch wieder auf. Blöd nur, wenn man etwas sucht, wo man sich einbildet, der Karton war grün und sucht sich dumm und dämlich. Dabei liegt der Karton genau da, wo er sein soll, nur er ist blau und wird deshalb bei der Suche nicht beachtet… 😊 Socken verschwinden sehr selten, eher gehen sie kaputt. Zum „Suchsel“, da würde ich sagen die dunkelgraue Socke genau in der Mitte ist das „Einzelkind“. 😊

    1. Hehe – ja, irgendwie speichert man einiges falsch im Hirnkastl ab. Bei mir ist es das „Exponiert abgelegt – Syndrom“. Da lege/setze/stelle ich etwas dorthin, wo ich es „garantiert wiederfinden werde“. Jaaaajaaaa…

      Tage/Wochen/Monate später, wenn ich gerade verzweifelt irgendetwas anderes suche (wahrscheinlich auch exponiert abgelegt), entdecke ich plötzlich, was ich schon unter „verschollen und unauffindbar“ verloren geglaubt habe….

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