Höhlentiere (Achtung! Dieser Beitrag kann Spuren von Spinnen enthalten!)

Auf Anregung von Marika was aus der Biospeleologie. Warnung! Das lesen kann zu Albträumen, Panikattacken, Angstzuständen und Schweißausbrüchen bei empfindlichen Menschen führen. Möglicherweise sogar zu zertrümmerten Bildschirmen! Bei Nebenwirkungen suchen Sie schnellstmöglich einen Psychologen auf. Bereit? Ich habe euch gewarnt.

Ein mir unbekannter Falter der vor der Hitze ins Kühle geflüchtet ist, friedlich zusammen mit einer Höhlenpilzmücke.
Eine kleine freihängende Fledermaus, noch weit entfernt, leise sein, wir schleichen uns ganz langsam näher…
Menno, wer war da wieder laut? Nun hat sie uns gesehen, den Kopf schnell zu uns gedreht und ist eilig geflüchtet. Weis nun nicht, was es für eine war.
Eine Zackeneule auf einem Kokon, drin wartet schon eine aufs schlüpfen. Ob es die Hebamme ist, die grade gelandet ist? War begeistert, so was habe ich vorher noch nie gesehen.
Eine spaltenliebende Fledermaus, hoch an der Höhlendecke. Fest eingeklemmt fühlen sie sich am wohlsten.
Eine kleine Zackeneule und eine Meta Menardi, die große Höhlenspinne. Die Spinne wird dem hübschen Falter nichts tun.
Noch eine werdende Mami. In dem Kokon den sie bewacht warten paar hundert Kleine darauf das Licht der Welt zu erblicken. Ach, mein Fehler, da gibt es ja kein Licht, ich Dussel! Mama wird ca. 2 Monate aufpassen und dann hat sie ihr Leben gelebt. Deshalb wird sie nichts mehr fressen und der Falter auf dem vorherigen Bild kann sich sicher fühlen. Dennoch, dies ist die einzige in Deutschland beheimatete Spinnenart, die es schafft die menschliche Haut zu durchbeißen. Na, wer stupst sie mal an? Keiner?
Auch ein paar Weberknechte waren klug genug, vor der Hitze zu flüchten. So, gehen wir wieder raus? Wo seid ihr denn? HAAALLOOO! Vor Angst schon wieder ans Tageslicht? Ich hatte euch gewarnt.
Na gut, sehen wir uns draußen. Knuddeltiere gibt es demnächst mal von mir. Euer Gerd

32 Kommentare on “Höhlentiere (Achtung! Dieser Beitrag kann Spuren von Spinnen enthalten!)

  1. Was für eine spannende Führung! So erschließt sich mir eine Welt, die ich nie betreten würde.
    Fledermäuse mag ich eh und die Zackeneule sieht schön aus.
    Hochinteressant, gerne komm ich mal wieder mit auf eine Expedition.

  2. Gerd, du bist wohl ein entfernter Urururururenkel von Siegfried! Und da gibst du dich mit solchem Kleinvieh ab? Naja, kann wohl nicht jeder Fafnir und Konsorten erschlagen, was? ? ?
    An Ausrüstung würde es dir ja nicht mangeln….
    Naja, wo kein Drache, da kein Schwert. In der heutigen Zeit ist sowieso das Schwert des Mannes – nein, nicht sein Johannes – seine Kamera! ? Und von dieser machst du ordentlich Gebrauch!

    Aber solltest du mal einen Drachen in einer Höhle entdecken, dann werde ich mal sehen, ob wir nicht ein schön scharfes Schwert auftreiben für dich können.
    Und dann schön im Blut baden – und nicht vergessen, alle Blätter vorher vom Körper abzuputzen! ??

    1. Sollte ich wirklich mal einen Drachen enddecken, werde ich ihm sicher nichts tun. Ein Schwert auftreiben ist also nicht nötig. Auch weil ich schon ein extrem scharfes Katana mit Differentialhärtung besitze.
      Zum Thema Drachen kann ich ja mal einen Beitrag verfassen, Kategorie „klugscheißen mit Gerd“.

  3. Vermisst ausser mir noch jemand Barbara? Sie könnte mal ein Zeichen geben, ob es ihr gut geht. Außerdem liegt schon seit Wochen ein Beitrag von ihr in den Entwürfen „Waldspaziergang“, wann können wir den denn mal lesen? Bin neugierig…

          1. Vielleicht solltest du mal davon ein paar Fotos einstellen, denn du wirst den Höhlenbär ja nicht selbst erlegt haben. 😉
            Und wenn doch, will ich wissen wann und wie… 🙂 😉

  4. Ach, so ein Ausflug in die Natur ist immer wieder schön.
    Zu deiner Aussage „Knuddeltiere gibt es demnächst mal von mir.“ – Hast du im Keller eine Kiste Plüschtiere gefunden? 😉

  5. Ich lieeebe Fledermäuse! Sie sind so putzig, wenn sie da so kopfüber von den Wänden baumeln ?

    Spinnen hauen mich nicht sooo vom Hocker, die gibts heraussen ja auch. Sie in Höhlen zu knipsen, ist allerdings sicher nicht so einfach.
    Weberknechte finde ich bei mir ab und an auch – die kriegen dann ein Plätzchen im Freien und dürfen dort ihr Futter suchen… ?️

    Schöne fotografische Erkundungen in deinem Lieblingsbiotop!

    1. Wir sind auch Fledermausfans, können es kaum erwarten, wenn sie wieder im Frühjahr in unser Haus einziehen und die Kinderstube einrichten. Die Höhlenspinnen sind sehr leicht zu knipsen, es gibt genug davon und sie bewegen sich auch kaum.

  6. Eine hochinteressante Höhlenführung !!?,da konnten wir getrost mitgehen…kein Grund vorhanden, um wegzurennen. Spinnen sind ja wohl auch nützlich, die welche die menschliche Haut durchbeißen,muss ja nicht gerade des Weges daherkommen??. Auch die Höhle selbst dürfte recht interessant sein. Ist es dieselbe, welche du uns letztens gezeigt hast!???

  7. Ach wie schön. Seit meinem Hobby, der Fotografie und aber noch vor allem, seit meiner Kinder (2 Mädels) habe ich keine Angst vor Spinnen mehr. Ich kann sie sogar inzwischen mit der Hand fangen. Es sind wirklich schöne und anmutige Tiere, die häufig lange genug still sitzen, um geknipst zu werden. Und was soll es, wenn ein paar hundert Spinnen ausschlüpfen? Die sind alle so winzig, dass es wieder schön anzusehen ist. Selbst die Ziterspinnenbrut in unserem Kellergästezimmer, in dem hin und wieder unsere Töchter übernachten, stört keinen mehr. OK, Kindchenschema gibt es da nicht. Ach ich muss mal wieder mehr Spinnen knipsen.
    Und die restlichen Tiere, die Du da getroffen hast, sind klasse. Gerne mehr davon!
    LG aus dem arachnophilen Westfalen
    Michael

    1. Bin dabei meine bescheidene Fotoausrüstung aufzurüsten, dann kann ich auch mal andere Motive einfangen und meine Bilder werden dann auch hoffentlich besser.

      1. Für den Zweck dort in dem dunklen Loch würde sogar ich eine bescheidene kompakte Kamera bevorzugen, etwa die Canon G9X II in gut schützender Hülle. Ergänzend dazu würde ich aber ein LED Fotolicht einpacken, dass für ein brauchbares Lichtspektrum sorgt, ebenfalls schön klein ist:

        https://www.manfrotto.com/de-de/kollektionen/lighting/lumimuse-leds/

        Die 8er ohne Blauzahn kann ich Dir wärmstens empfehlen. Die anderen sind günstiger, aber die 8er fein von der Leistung zu dosieren. Für größere Räume bräuchte man dann einen Slaveblitz, der von der (kleinen) Kamera (kompatibel zu deren Blitztechnik) gezündet wird.

        1. Meine Höhlenkamera ist eine Canon Power Shot D30. Die kann mal 25m tief untertauchen, Höhlenlehm macht ihr auch nichts aus und kleine Abstürze bis 2m machen auch keinen Schaden. Die Blicke, wenn ich sie mal im Höhlenbach abspüle! Lichttechnisch sorgen unsere Lampen schon für genug Lumen. Manche können mit einem gutem Xenon Autoscheinwerfer mithalten. Wenn Höhlenwände Mangan enthalten und deshalb tiefschwarz sind, verschlingen sie unglaubliche Mengen an Lumen. Nasse glänzende Wände sind auch nicht gut für Blitze geeignet.
          Nun habe ich mich noch für eine Canon EOS 600D entschieden, allerdings gebraucht. Mal sehen wann es klappt, habe schon etliche in Beobachtung. In die Höhlen die ich gut kenne, darf sie dann mit rein. Und hier im Forum sollen meine Bilder auch etwas besser werden…

          1. @Gerd: Obacht, nicht nur die Lichtmenge ist interessant, sondern auch noch das Spektrum der Lichtquelle und die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung. Licht nur zum hell machen / gucken und Fotolichst sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Power Shot D30 war für solche Zwecke schon recht ideal, kann was ab und ist auch noch nicht zu alt, d.h. hat einen modernen Sensor.

            Die 600D kam vor 11 Jahren auf den Markt. Kannst davon ausgehen das über den Daumen alle 3 Jahre neue Sensoren auf den Markt kommen. Bei Tageslicht kein Ding, aber bei wenig Licht sind Pi mal Auge 3 Sensorgenerationen weiter ein ziemlicher Unterschied. Die Canon G9X II hätte einen für Kompaktkameras recht großen 1″ Sensor, ist dennoch winzig und lichtstark. Zum Schuß muss man die alllerdings sicher einpacken.

        1. Danke für den Tipp. Dies ist allerdings nicht meine Preisklasse und wir haben schon 2 Kompakte. Ich muss auch nicht immer das allerneuesten Dinge haben. Soll jetzt eine Spiegelreflex sein, wie in alten analogen Zeiten. Meine 600D ist seit heute schon auf dem Weg zu mir, mit 18-200 Tamron, mit Silikonüberzug, einem Ringlicht, einem Makro, Tasche, Fernauslöser, externen Blitz und noch vielen andern Kleinigkeiten. Noch ein extremes Weitwinkel besorgen und dann müsste es für meine Zwecke reichen. Will ja auch viel über der Erde ablichten. Uli mochte ja das „Makrodingsgefummel“ nicht so, mich fasziniert es allerdings. Kann es kaum erwarten.

          1. @Gerd: Mit Ringlicht als Ergänzung zum externen Blitz hast Du was Du brauchst. Das Tamron 18-200 ist schön leicht, hat aber je nach Zoomstellung 50 bis gut 75 cm Nahgrenze. Da wird es mit dem Ringlich wohl schon knapp.

            Makro: Hoffentlich das schöne EF-S 35mm Makro, gleich mit eingebautem Ringlicht. Damit kannst Du den Spinnen echt auf die Pelle rücken, brauchst keine Kabel für die LED Funzelei. Und es ist so klein, dass es beim Blitzen keinen Schatten wirft. Habe ich meiner Lieblingsfotografin geschenkt und bin dann echt neidisch geworden.

  8. So schön. Ich bin völlig baff, dass es so viele Tiere gibt in Höhlen. Und ich frage mich, warum die Falter Farben haben… ohne Licht.. braucht es die? Oder sind es Grenzgänger? Na, vielleicht sind diese Tiere zugewandert und in zig-tausend Jahren sind sie ev. ohne Farbe?? Und warum in aller Welt muss diese Spinne die menschliche Haut durchbeissen können….? Wovon bitte ernährt sie sich…?? Rätsel über Rätsel.. Aber das war eine tolle Höhlenführung. Gerne wieder. Ich möchte einfach nicht grad dort sein, wenn die paar Hundert Spinnen ausschlüpfen… ?
    Allen einen schönen Tag und LG

    1. Es gibt Höhlengäste, die kurzzeitig oder zufällig in Höhlen sind.
      Höhlenliebende, die gern einen Teil ihres Lebens in Höhlen verbringen, dazu zählt die Zackeneule, deshalb die Färbung.
      Die Troglobionten sind reine Höhlentiere die ausserhalb nicht überleben können, haben keine oder kaum Pigmente und keine Augen mehr und oberirdische Verwandte.
      Es gibt unglaublich viele Tiere in Höhlen, die meisten sind so klein, das sie schwer zu finden sind.
      Alle Höhlentiere brauchen sehr wenig Nahrung, auch die Meta menardi, sie frisst kleine Insekten die in den Höhleneingangsbereichen zu finden sind.

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