Dienstag, 5. März – Tag der ausgefallenen Namen

Als dritter Tag der internationalen Celebrate Your Name Week (CYNW) geht auch der Unique Names Day auf die Idee des CYNW-Initiators Jerry Hill zurück. Er hat diese Aktionswoche zu Ehren der Onomastik (Namensforschung) bereits 1997 ins Leben gerufen.
Dieser kuriose Feiertag ist all den Menschen gewidmet, die einen sehr ausgefallenen Vornamen tragen. Insofern schlagen die Macher der Internationalen Feier-Deinen-Name-Woche vor, dieses Datum dazu zu nutzen, diese Mitmenschen zu feiern und ihnen Respekt dafür zu zollen, dass sie z. B. ihren Namen auf keinem der gängigen Namensschilder für Haustüren, Schlüsselanhänger usw. finden. Nicht, um sich über diese Namensträger lustig zu machen, sondern mit ihnen den ausgefallenen Namen zu feiern.

Wie die meisten finde ich, dass Elon Musk mit dem Namen für seinen ersten Sohn den Vogel abgeschossen hat: X Æ A-12
Nach Bekanntgabe des Namens war viel über dessen Bedeutung spekuliert worden. Die Sängerin Grimes, Mutter des so seltsam getauften Buben, erklärte die Zeichenfolge schließlich auf Twitter: X sei die „unbekannte Variable“. Æ ihre Elfenschreibweise von AI, was wiederum für Liebe und künstliche Intelligenz stehe. Und A-12 der Vorläufer ihres Lieblingsflugzeugs: „Keine Waffen, keine Verteidigung, nur Geschwindigkeit. Großartig im Gefecht, aber gewaltfrei“. Dann schrieb die Künstlerin noch: „A=Archangel, mein Lieblingslied“. Da sich aber endlich der Staat Kalifornien querlegte, musste zumindest die 12 in römische Ziffern, die ja auch Buchstaben sind, umgewandelt werden. Also heißt der Kleine jetzt X Æ A XII.
Gerufen wird der Knabe der Einfachheit halber nur X. Ob er auch so schrullig wird wie seine Eltern oder sie vielleicht deswegen irgendwann foltern oder sich anderweitig an ihnen für diesen feinen Namen rächen wird, steht noch in den Sternen.

Ich selbst habe eine Bekannte, die ihre dritte Tochter „Bindi“ taufen ließ. In der Sprache der australischen Aborigines heißt das „kleines Mädchen“ oder „Schmetterling“. In unserer deutschen Sprache allerdings wird ein Mädchen wohl einiges wegen dieses Namens erdulden müssen… Tja, das wurde beim zuständigen Standesamt auch so gesehen, daher musste meine Bekannte nachweisen, dass „Bindi“ ein Vorname ist, der tatsächlich existiert. Inzwischen habe ich schon mehrfach von Kindern erfahren, die diesen Vornamen tragen.
Daher habe ich mal nachgeschlagen, was man bei der Namensgebung eigentlich beachten muss.

Für Kinder mit österreichischem Personalstatut ist zu beachten, dass

. der oder die gewählten Vornamen dem Kindeswohl nicht abträglich sein dürfen (darf somit weder lächerlich noch anstößig sein).
. zumindest der erste Vorname des Kindes dem Geschlecht entsprechen muss.
. lediglich zwei (einfache) Vornamen mit Bindestrich verbunden oder zusammengesetzt werden dürfen (z.B. die Eintragung von Karl-Franz-Heinz würde als nicht gebräuchlich abgelehnt werden müssen).
. es sich bei zusammengesetzten oder mit Bindestrich verbundenen Vornamen um einen Vornamen handelt, der in dieser Form in allen amtlichen Dokumenten und im Verkehr mit Behörden zwingend zu verwenden ist, und nicht in abgekürzter Form gebraucht werden kann.

Im deutschen Recht scheint das meiste recht ähnlich zu sein.

Was ein Kind mit einem ungewöhnlichen Namen hingegen so alles über sich ergehen lassen muss, haben sich die meisten Eltern wohl nicht überlegt. Klar, wenn Mama und Papa zu den oberen Zehntausend gehören, wird wohl nur sehr vorsichtig gewitzelt, aber beim Fußvolk sieht das schon anders aus. Mobbing und ähnliche Nettigkeiten sind da an der Tagesordnung. Da bekommt der Satz „Nur die Harten kommen durch“ wieder mal Sinn, wenn auch einen grausamen. Aber wer die Kindheit mit einem kuriosen Namen übersteht, kann, sofern er gewichtige Gründe vorbringen kann, um eine Änderung des Vornamens ansuchen. Auch nicht ganz einfach und durchaus mit einigen Kosten verbunden. Außerdem darf der gewählte Vorname keine neuen Schwierigkeiten auslösen – also bedarf es der rechtlichen Entscheidung.
Ich bin das einzige Kind meiner Eltern, das sich mit seinen Namen, wenn auch zähneknirschend, abgefunden hat. Meine Geschwister hingegen haben ihre Vornamen gewechselt – aber nicht, weil unsere Eltern so aberwitzige Vornamen für sie gewählt hatten oder man sie nicht leicht hätte aussprechen können, nein, einfach so, weil ihnen die Taufnamen einfach nicht gefielen.
Als ob ich mit Karin Wilhelmine Josefine glücklich wäre! *grml*


Aber irgendwie hat es sich ja doch dorthin entwickelt – allerdings eher aus Zufall – dass ich für die meisten entweder „Selune“ bin – oder zuhause „Mauserl“ (wie lustig, dass ich im chinesischen Horoskop eine Ratte bin). So kann es von mir aus für den Rest meiner Tage gerne bleiben!


So wünsche ich allen, die einen ungewöhnlichen Namen haben, einen schönen Feiertag – vielleicht kommen sie ja sonst nicht in den Genuss eines Namenstags…“

6 Kommentare on “Dienstag, 5. März – Tag der ausgefallenen Namen

  1. Betti: was war denn das für eine Geburtsklinik?? Ich finde Babette auch normal. Und Betti sowieso. Namen für meine allfälligen Kinder habe ich mir nie ausgedacht – weil nie ein Kinderwunsch aufgetaucht ist. 🤷🏼‍♀️ Mir haben aber immer viele andere Namen besser gefallen als mein eigener… Silvia, Sibylle, Irene, Viviane – alle viel geschmeidiger als meiner. Einzig wenn Amis meinen Namen aussprechen, dann gefällt er mir: die sagen: Renaaada, was dann nicht mehr so holprig klingt. Mein zweiter Vorname Claudia wäre auch geschmeidiger aber er mag mich bis heute (für mich) nicht begeistern. So ist das halt.
    Vielleicht hätte ich es so machen sollen, wie unsere Selune… 😊👍

    Schräge Namen finden sich sehr viele in Wagner-Opern…. Brünnhilde, Erda, Hunding, Wellgunde, Flosshilde… 😀
    Aber der arme Sohn von E. Musk… hoffentlich hat er überhaupt Kontakt zu andern Kindern, die werden ihm dann bestimmt schnell einen andern Namen geben.😁

  2. Naja, Babette ist in deutschen Landen vielleicht eher selten, aber auch nicht extrem ungewöhnlich. In Frankreich wohl ein Allerweltsvorname… Ich dachte, Betti kommt von Bettina. Nette Leute in dieser Geburtsklinik! *grrrrr*

    Wirst du gewöhnlich mit „Betti“ gerufen? DAS finde ich nämlich wirklich nett! Irgendwie denke ich immer an Betti Geröllheimer – aber die mag ich ja und finde sie auch recht hübsch und schlau….

    Hätte ich eine Tochter, würde sie wohl „Sarah“ heißen. Das gefällt uns und passt super zum Familiennamen – schließlich muss die Kleine ja eine ordentliche Weile so rumlaufen. Hätte ich einen Buben, so wäre es wohl ein Michael – irgendwie hab ich es mit den Erzengeln. Aber Gabriel ist nicht sehr geläufig, Raphael noch weniger und die anderen gehen ja gleich gar nicht. Schade, denn diese drei Namen wären alle meine bevorzugte Wahl.

  3. Meine Mutter hat ihren Kindern je nur einen Vornamen gegeben, warum auch immer. Als ich in die Schule kam, gab es einen Film, der hieß: „Babette zieht in den Krieg“. Ich weiß nicht, wie oft ich den Satz dann gehört habe. Meine Mutter wollten sie aus der Geburtsklinik schmeißen und haben ihr gesagt: „Wenn Sie ihren Kindern (in dem Fall ich) so beschißene Namen geben, brauchen Sie nicht wiederkommen.“ Das hatte sie auch nicht vor, da sie nicht nochmal vor hatte ein Kind zu bekommen… 😊

    1. Babette hatten wir in meiner Schulzeit und Nachbarschaft gleich mehrere, also kein wirklich ungewöhnlicher Name, auch nicht negativ betrachtet. Wer das meint, muss schon sehr strange ticken, meine ich.

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