Arbeit, fast wie Urlaub.

Eine Burg besuchen, keinen Eintritt bezahlen und sogar Geld dafür bekommen. So knochenhart kann Arbeit im Museum sein. Wer jetzt denkt, „So wie Gerd arbeitet, möchte ich mal meinen Urlaub verbringen!“, der hat recht. Wer neidisch ist, Hand hoch. Ui! So viele? Egal. Wir waren auf der Burg Posterstein wegen einer Sonderausstellung, weil wir den 2. Teil dieser Ausstellung bei uns im Museum im Sommer geplant haben und uns absprechen wollten. Auf dem Parkplatz vor der Burg angekommen, räumte meine wLK bei mir im Kofferraum noch ihre benötigten Sachen ein und ich hatte kurz Zeit in den Himmel zu schauen. Da erblickte ich einen großen Schwarm ganz in schwarz gekleideter Vögel und dachte: „Wenn die jetzt mal um den Bergfried fliegen würden.“ Kamera in die Hand und sie taten mir den Gefallen. Zwar nur kurz, doch es sah wundervoll aus und dies möchte ich mit euch teilen.

In natura viel schöner…
Mal die Burg komplett, sie ist wirklich sehenswert.
Sogar mit Geheimgang, original sehr dunkel, das Licht ist der Blitz.

Zum Schluss hat es sogar meine wLK geschafft, mich auf den Bergfried zu bugsieren. Was daran besonders ist? Es geht über eine hölzerne Wendeltreppe, (mit Durchsicht nach unten), nach oben und ich habe riesige Höhenangst. Mir wird schon auf einem dicken Teppich übel… Siehe da, manchmal schafft man mehr als man denkt. Alleine wäre ich nie dort hoch!

Bis zum nächsten Mal, euer etwas weniger höhenängstlicher Gerd

14 Kommentare on “Arbeit, fast wie Urlaub.

  1. Geheimgänge haben immer etwas magisches, man will sie erkunden. Deswegen habe ich immer eine Taschenlampe einstecken. Man weiß nie, wann man sie brauchen könnte. Wer weiß, wie viele Geheimgänge noch unentdeckt sind…
    Auch ich hätte gern ein Beweisfoto von deiner Turmbesteigung gesehen. Also bei deiner nächsten „Mutprobe“ unbedingt Beweisfotos machen!

    1. Betti: sind wir etwa irgendwie verwandt?? Ich habe auch immer eine Taschenlampe dabei, eine Stirnlampe. 😃 In jeder Tasche eine. Und ja: man kann auch die Taschenlampen-Funktion am Handy aktivieren. Aber die Stirnlampe ist besser.

      1. Natürlich sind wir verwandt, irgendwie. Betreiben wir mal Ahnenforschung. Fangen wir am besten ganz vorn an, bei Adam und Eva… 🙂 🙂 🙂
        Meine Taschenlampe wandert immer in den Rucksack, welchen ich grad nutze, außer der Rucksack, welchen ich auf Arbeit nutze. Die Taschenlampe bleibt drin, weil es eine spezielle Lampe ist. Seit ich gehört habe, das E-Autos sich verriegeln, wenn sie anfangen zu brennen, und man nicht mehr raus kommt, habe ich eine Taschenlampe mit Nothammer und Gurt-Durchschneider. Hoffen wir, das ich sie nie brauchen werde.

        1. …einen Gurt-Durschneider und einen Fensterhammer habe ich auch im Auto… 🙊😂 Aber WER erfindet denn, dass sich ein Auto verriegelt, wenn es anfängt zu brennen…????!!!??? 😨

      2. Stirnlampen sind eine geniale Erfindung. Fernand Petzl hatte die Idee. Er war Höhlenforscher und baute sich eine Stirnlampe unter Zuhilfenahme einer Taschenlampe und eines BHs seiner Frau. Wie mag das wohl ausgesehen haben?

  2. Wieso nur kommt mir andauernd in den Sinn, dass Gerd ein bisschen märchenverseucht sein könnte?
    Schwarze Vögel, die um einen Bergfried kreisen…. die sieben Raben? Eine Burg, die unter einem Fluch steht? Die Hexenprinzessin? Starmania? Upps, das ist wohl was anderes….

    Ich war vor einer doch aschon erklecklichen Anzahl von Jahren in Bouzov (zu deutsch: Burg Busau) – einer tschechischen Burg, die es seit dem 14 Jhdt. gibt und mehrfach im Laufe der Zeit umgebaut wurde. Dort werden immer wieder Märchenfilme gedreht („die Prinzessin und der fliegende Schuster“, „die Märchenbraut“, „die Hexenprinzessin“ und die allseits bekannte „Prinzessin Fantaghiró“, um nur einige zu nennen).

    Leider war ich damals erst kurz von meinem Schlaganfall genesen und konnte nur langsam durch die Gegend humpeln. Aber das Feeling, in einer Märchenburg herumgehen zu können, bflügelte meine schweren Beine! Ich habe damals trotz aller Hindernisse herumgeknipst – war immer eine gute Ausrede, um ein paar Sekunden zu verschnaufen. Leider musste ich mich dann immer sputen, um nicht den Anschluß zur Führung zu verlieren, denn ich verstehe nur ein paar Brocken Tschechisch und mein Männe musste ja zuhören und ausdeutschen… Vielleicht komme ich mal wieder dorthin – dann mache ich bessere Bilder!
    Danke für die malerische Stimmung von von außen und den todesmutigen Blick die Treppe hinab!

    1. Och, ich bin gar nicht so der Märchen-Typ. Sagen liegen mir schon eher.
      Ludwig Hirsch in „Omama“:
      „Die sieben Raben, das warn nur sechs,
      die gute Fee; das war a Hex,
      der böse Wolf, ein kleiner Dackel,
      der Märchenprinz, ein schiacher Lackel.“
      Ach ja, „den todesmutigen Blick die Treppe hinab“. Wenn es in verborgene, unterirdische und dunkle Tiefen geht, bin ich kaum zu halten…

  3. Die Vögel machen die Bilder perfekt. Rabenvögel sind sehr intelligent , wissenschaftlich erwiesen. Die Burg ist bestimmt einen Besuch wert , in den dunklen Gängen wäre mir nicht so wohl ,aber vielleicht machst du mal irgendwann eine photographische Wanderung durch die Räume mit uns , wäre dann nicht so gruselig 🤣😉😺

    1. Ich habe keine Fotos weiter gemacht, wir waren zu beschäftigt uns gegenseitig immer wieder auf etwas aufmerksam zu machen. Seit wir in dem Museum arbeiten, hat sich schon was verändert. Wir schauen fast nur noch, wie etwas präsentiert, beschriftet und erklärt wird. Auch wie die Räume gestaltet sind, ist nun auf einmal hochinteressant.

  4. Ich musste zuerst mal nachschauen, was denn „Bergfried“ bedeutet. Aha. Kein Berg. Der Turm. 😁 Hast du kein Foto von oben herunter gemacht? So quasi als Beweis, dass du oben warst?! ;-P Das war bestimmt eine sehr schöne Weitsicht. Toll, das Bild mit den Hitchcock-Rabenvögeln. Ist der Zugang zum Geheimgang gut versteckt? Und wohin führt er? Ist er noch begehbar bis zum Ausgang? Du siehst: Geheimgänge haben mich schon immer fasziniert. 😃 Aber Burgen im Allgemeinen mag ich nicht so, weil ich denke, dass da immer auch sehr viel Leid mit verbunden ist. Nur schon der Bau. Und dann der ‚übliche‘ Kerker… :-/ Ich bin wahrlich nicht der Mittelalter-Typ. Diese Burg sieht sehr gut er/unterhalten aus. Danke für den kleinen Burg-Ausflug. 👍

    1. Das fehlende Beweisfoto vom Bergfried aus, ist auch zu Hause bemängelt wurden. Die Besteigung wurde mir nicht so recht geglaubt.
      Es war auch sehr kalt und extrem stürmisch da oben, da war mir nicht nach Bilder machen. Als sich meine wLK auf Podeste stellte, um noch besser über die Brustwehr schauen zu können, war mir schon beim zusehen gar nicht wohl.
      Bein Geheimgang habe ich ein bisschen übertrieben, es ist eher eine geheime Treppe.
      Zitat: „Auf Burg Posterstein gibt es eine versteckte Treppe, die normalerweise für Besucher nicht zugänglich ist: Verdeckt von einem zimmerhohen Schrank führte die “Geheimtreppe” vom ehemaligen Gerichtszimmer der Burgherren hinab in die Küche, auf den Hof und in den „Unteren Saal“; und von dort weiter in einen Kellerbereich. Früher diente dieser Gang möglicherweise als Fluchtweg, heute endet der Weg bereits in der eine Etage tiefer liegenden Galerie.“ Meine Vermutung ist, damit diese Personen, über die gerichtet werden sollte, nicht durch die Gemächer der Herren, auf dem Weg in das Gerichtszimmer, nicht durch die Gemächer der Herrschaft müssen. Also ein separater Zugang. Mich faszinieren solche versteckten Wege und Räume auch sehr. Ich bin sehr der „Mittelalter-Typ“, vieles war ja gar nicht so, wie viele denken. Leider wird auf Führungen selten darauf eingegangen.

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