AGS : DAS erklärt einiges…

Dies trug sich im Sommer 2015 zu und wurde von Soreylia für die Nachwelt festgehalten…

Uga-Uga

          Ihr werdet es nicht glauben, aber da bin ich wieder einmal. Mit einem fast schon allerliebsten Anekdötchen. Am Montag war mein Bester wieder bei seiner Zahn-Domina bestellt, und zwar schon um acht Uhr. Wow! Alles früher fertig, ich geh in die Millenium-City, um mir beim Freudensprung einige Styro- und Plastikeier zu besorgen. Von wegen Oster-bastel usw. War schon Viertel über acht dort und musste zu meinem Bedauern feststellen, dass die Geschäfte erst um neun Uhr öffnen. Also was machste? Herumschlendern und blöd schau. Nach einem kurzen Abstecher zum Merkur hatte ich das dringende Bedürfnis mich mal hinzusetzen. Und da ich anscheinend ein Medium für manche Leute bin, erlebte ich folgendes:

          Wieder einmal ein Papa mit seinem Sohn. Ausländische Machart. Aber zu betonen ist, er sprach alles Deutsch mit seinem Kind. Lobenswert. Wie gut für mich.

Also, besagter Zwerg ging auf und ab und sein Vater sah ihm zu. Dann verfinsterte sich seine Mine fast unmerklich und er sagte:

          „Egi, komm her zu mir!“ und machte eine eindeutige Handbewegung dazu.
Klein ‚Egi‘ kam auch folgsam angewackelt, und sein Papa fuhr fort:         
„Sag‘, wie gest du. Ge doch wie Mann. So get doch nicht.“
          Verständnisloser Blick des Sohnemannes.
„Na ge vor da mal. Ich gucke. Gest du wie Mädchen.“

          Nachdem Kleiner etwas entfernt war, setzte er noch leise hinzu:
„Mädchen oda Schwula. Get gar net.“
Kopfschüttel.
Als der Kleine zurück war, stand der Papi auf und sagte:
          „Schau du mich an – so get.“

          Seit diesem Moment weiß ich, warum viele Damen einen Schleier tragen: damit sie nicht beim Kichern ertappt werden. Jawoll. Typische O-Beinstellung so etwa wie ‚ich krieg die Beine vor lauter Eier nicht zusammen‘, das Becken leicht vorgeschoben, minimaler Rundrücken, Hände links und rechts leicht abgewinkelt (wie Kraftzeitung gerade gelesen) und bei jedem Schritt mitschwingend – mit einem Wort – Balzgang. Nur frag ich mich, welche dummen Hühner auf das hereinfallen? Ich musste leider dazu schmunzeln. Da kein Schleier, er gesehen. Hebt den Kopf in Richtung mich:         
„…guckst du…?“         
Ertappt aber geistig wendig verstärkte ich das Lächeln und meinte:
          „So ein lieber Bub!“
Vater zog Egi stolz an sich, lächelte auch und sagte fast verträumt:
          „Mein Sonn…“

 Dass mich solche Situationen begeistern, ist doch voll verständlich. Oder?

14 Kommentare on “AGS : DAS erklärt einiges…

  1. Ja, Schlagfertigkeit, das war eine von Soreylias Stärken! Ich brauche immer zu lange, dann ist der passende Moment vorbei…
    Aber sie hatte auch eine entwaffnende Art, mit Menschen umzugehen. So hat sie ja auch mein Herz im Sturm gewonnen! Irgendwann erzähle ich euch, wie wir uns kennengelernt haben… 👩‍🦳 👩

    So, und jetzt stülpe ich mal die Wohnung um und versuche, den Frühjahrsputz zu starten *ächz* 🧹 🧺 oder ich mache mir erstmal ne hübsche Tasse Kaffee… ☕️

      1. Hehe, und nun Tasse No. 2!
        Dann Hermine anstopfen (unsere elektr-on-ische Kleidungsnassputzsklavin) und Futter einholen, denn morgen ist ja Feiertag…

  2. Eine schöne und lustige Geschichte. Ich weiß nicht, ob mir das mit dem lieben Buben eingefallen wäre.
    Gern mehr solcher kleinen Anekdoten.

  3. Ei, habe ich mich amüsiert! Gleich 3x gelesen und jedes Mal gelacht. Soreylia und du, wenn ihr zwei zusammen wart, dann konnte doch keiner in eurer Nähe ernst bleiben. Sollte es ein Leben nach dem Tode geben, hoffe ich, ich kann Soreylia mal treffen und ihr für das große Vergnügen danken, welches mir ihre Geschichten beschert.
    In unserer ländlichen nahen Umgebung sind „Ugas“ selten. Als im Nachbardorf mal ein Bus mit Flüchtlingen vorfuhr, weil sie dort in einem neu renovierten Gutshaus unter gebracht werden sollten, weigerten sie sich den Bus zu verlassen. Polizei wurde hinzu gerufen, um den Bus zu leeren. 3 Frauen mit 3 Kindern kaperten einen Pkw vom Landratsamt, Schlüssel steckte, blöd, und fuhren davon. Polizei hinterher und stellte sie nach paar hundert Metern. Sie verriegelten die Türen, hielten sich und den Kindern Messer an die Kehlen und drohten mit Selbstmord, wenn sie hierbleiben müssen. Ach ja, ich vergaß, niemand war vor Ort um gegen die Migranten zu protestieren, sie hatten also nichts zu befürchten.
    Da seht ihr mal in was für einer üblen Gegend ich wohne, wenn Syrerinnen lieber sterben wollen, als hier vorübergehend zu wohnen.
    Bei weiteren Ankünften wurden vorher die 3 Zufahrtstrassen von der Polizei abgeriegelt, damit sowas nicht wieder passiert. Die Bewohner unserer Gegend konnten sich zwischen lachen und ärgern nicht entscheiden. Die Wohnungen im Gutshaus sind inzwischen wieder frisch saniert, waren sehr schnell abgewohnt. Ob sie vermietet sind weis ich nicht.

    1. Ich kann den Gedankengängen der Migranten auch oft irgendwie nicht folgen….
      Einerseits verlassen sie ihre Heimat – also dürfte es ihnen dort nicht zusagen – klar: Kriege, Armut, Probleme mit den Regimes, und und und…
      Aber dann kommen sie im Zufluchtsland an und es passt ihnen auch nicht. Ja ok, es ist alles fremd, sie verstehen die Sprache nicht, es sieht alles komisch ausman kriegt nicht zu essen, was man kennt, etc.
      Aber das ist halt so, nur Schnecken und Einsiedlerkrebse haben den „mein Zuhause kommt mit“-Bonus! 🐌 🐚

      Dein Bericht ist schon krass! Ich glaube allerdings, dass es immer noch sicherer ist, wenn die sich selbst umbringen als dass sie lieber die ortsansässige Bevölkerung abmurksen.
      Also Polizist ist echt ein sehr undankbarer Beruf – dass sich da überhaupt noch Leute dafür finden…👮

      1. Das ist ein echt krasses Beispiel. Aber es gibt auch Zugezogene, die jetzt ganz normal hier leben. Unser Hermes-Bote ist aus dem Iran und ein total Netter. Er fachsimbelt immer mit meinem GG über die Pflanzen im Vorgarten. 🌵

      1. Hier sind halt die Länder, in denen Milch und Honig fließt – wenn man denn Milch und Honig mag…
        Aber es gibt wirklich so krasse Fälle, das glaub ich unbesehen. Und je „naturbelassener“ die Leute sind, dasto krasser ihr Verhalten in vielen Fällen. Aber es kommen halt nicht nur Hochschulabsolventen…

  4. Ach herrjeh… die Herren der Schöpfung.. im Dauerbalzgang… wen wunderts wenn die Welt bach-ab geht.🙄
    Herrlich erzählte Geschichte. Aber zum Glück musste ich noch nichts Gleiches mit ansehen – ich weiss nicht, ob ich auch so diplomatisch hätte antworten können. 😠
    Ich geh jetzt einen passenden Uli-Stein-Cartoon suchen…

  5. Apropos O-Beine. Du solltest mich mal sehen. John Wayne ist ein Witz dagegen. Aber an mein Knie, lasse ich noch keinen ran. Zähle ich die Schweine eben nur einzeln.
    LG aus dem schussbereiten Westfalen
    Michael

    1. Och, hier gehts ja nicht um von der Natur aus so gewachsen, sondern um…. naja: Uga-uga! 👲🏽
      Ich wohne in einem der Wiener Bezirke, in dem sich die Uga-ugas ziemlich konzentrieren – und die Szene, die Soreylia hier beschrieben hat, geschah nicht weit von mir entfernt….
      Allerdings habt ihr, soweit ich übers Fernsehen mitkriege, eine ähnliche Lage in euren Großstädten 😝

Schreibe einen Kommentar zu Renata Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert